Die Bürgermeister von Sao Filipe und Santa Catarina, Luis Pires und João Aqueleu Barbosa Amado äußerten sich am Samstag auf einer Pressekonferenz anläßlich des Tages der Bevölkerung, der zum ersten Mal auf Fogo begangen wurde. Das Motto dieses Jahres lautet „Gefährdete Bevölkerungsgruppen in Krisensituationen“ und die Bürgermeister wurden mit Fragen zur Situation der aus der Chã das Caldeiras evakuierten Bevölkerung konfrontiert.
Der Bürgermeister von Santa Catarina, João Aqueleu Barbosa Amado sagte, „es gäbe einen Mangel an staatlicher Kontrolle, aber der Gemeindeverwaltung seien die Hände gebunden, um die Situation in Cha das Caldeiras zu organisieren“. Er zeigte sich sehr besorgt über die umfangreiche und illegale Errichtung von Gebäuden ohne Kontrolle und Genehmigung. Sein Amtskollege aus Sao Filipe, Luis Pires, ergänzte, dass dieser Mangel an staatlicher Autorität von der Zentralregierung und nicht von den Gemeindevertretern zu verantworten sei. Er wies darauf hin, dass die Chã nur einen Eingang habe und es ein Leichtes wäre, den Strom von Baumaterial zu kontrollieren.
Uneinig waren sich die beiden Bürgermeister in Bezug auf die Lage der neuen Siedlung für die evakuierte Bevölkerung. João Aqueleu Barbosa Amado sprach sich für die vom Nationalen Institut für Grund und Boden (INGT) preferierte Ansiedlung in Achada Furna aus.
Luís Pires vertritt dagegen weiterhin die Idee, ein Dorf in der Nähe des Monte Velha zu errichten, wo der Staat einen großen Landstrich fruchtbaren Bodens für Landwirtschaft und Weinanbau zur Verfügung stellen könnte. Luis Pires geht davon aus, dass, wie im Jahr 1995, etwa 90 Prozent der Familien dorthin ziehen würden, wo sie ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen können.
Zur Verzögerung bei der Sanierung der nach dem Vulkanausbruch 1995 in Achada Furna und Monte Grande gebauten Häuser wollten die Bürgermeister keinen Kommentar abgeben und verwiesen die Journalisten an den Vorstand des Büros zum Wiederaufbau der Insel Fogo (GRF).
Außerdem wurde bekannt, dass mit dem heutigen Tage die Weinherstellung 2015 in der kurzfristig improvisierten Winzerei begonnen hat. David Gomes Monteiro “Neves” geht davon aus, dass etwa 40% der Menge des Rekordjahres 2014 produziert werden kann.