Laut des Spezialisten fĂŒr Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei, AntĂłnio Fernandes, bietet die Landwirtschaft auf der Insel Fogo in diesem Jahr trotz reichlicher RegenfĂ€lle in einigen Gebieten ein sehr gemischtes Bild.
In hoch gelegenen Bereichen der Insel gab es ĂŒbermĂ€Ăige NiederschlĂ€ge und HĂŒlsenfrĂŒchte wie die Bohnen Bongolom und Bonjinho haben zu faulen begonnen. In vielen tiefer gelegenen Bereichen der Insel waren die NiederschlĂ€ge dagegen zu gering, um fĂŒr ein ausreichendes Wachstum der Pflanzen zu sorgen. Sollte es im Oktober allerdings noch einmal regnen, kann aber insgesamt gesehen immer noch mit einer durchschnittlichen Ernte gerechnet werden.
Ein weiteres Problem stellt die Raupe lagarta-do-cartucho dar, die insbesondere dem Mais sehr zusetzt. Leider hat es das Landwirtschaftsministerium versÀumt, zum richtigen Zeitpunkt eine SchÀdlingsbekÀmpfungskampagne zu starten.
Zudem hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verschĂ€rft. Immer mehr zumeist junge Leute haben die Insel in den letzten Jahren in Richtung Hauptstadt Praia oder Ausland verlassen und es stehen immer weniger ArbeitskrĂ€fte fĂŒr die Landwirtschaft zur VerfĂŒgung. Das hat zu einer deutlichen Erhöhung der TagessĂ€tze gefĂŒhrt. Waren es im letzten Jahr noch 1500 escudos [ca. 13,50 Euro], so mĂŒssen in diesem Jahr schon bis zu 2000 escudos [ca. 18,00 Euro] fĂŒr einen Landarbeiter pro Tag gezahlt werden und in manchen Gegenden ist es sehr schwierig, ĂŒberhaupt jemanden zu finden. FĂŒr viele Familien auf dem Lande gibt es nur noch den Ausweg, ProduktionsflĂ€chen still zu legen und nur so viel FlĂ€che zu bewirtschaften, wie sie mit eigenen Mitteln bewĂ€ltigen können.
Hinzu kommt, dass die Zuwendungen, die die Emigranten im Ausland an ihre Familienangehörigen auf den Kapverden leisten, aufgrund der Inflation immer mehr an Kaufkraft verlieren. Zunehmend mehr Familien entscheiden sich deshalb, die Landwirtschaft komplett aufzugeben und in die Stadt zu ziehen oder das Land gleich ganz zu verlassen.