Die Lage der Landwirtschaft 2024

Laut des Spezialisten fĂŒr Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei, AntĂłnio Fernandes, bietet die Landwirtschaft auf der Insel Fogo in diesem Jahr trotz reichlicher RegenfĂ€lle in einigen Gebieten ein sehr gemischtes Bild.

In hoch gelegenen Bereichen der Insel gab es ĂŒbermĂ€ĂŸige NiederschlĂ€ge und HĂŒlsenfrĂŒchte wie die Bohnen Bongolom und Bonjinho haben zu faulen begonnen. In vielen tiefer gelegenen Bereichen der Insel waren die NiederschlĂ€ge dagegen zu gering, um fĂŒr ein ausreichendes Wachstum der Pflanzen zu sorgen. Sollte es im Oktober allerdings noch einmal regnen, kann aber insgesamt gesehen immer noch mit einer durchschnittlichen Ernte gerechnet werden.

Ein weiteres Problem stellt die Raupe lagarta-do-cartucho dar, die insbesondere dem Mais sehr zusetzt. Leider hat es das Landwirtschaftsministerium versÀumt, zum richtigen Zeitpunkt eine SchÀdlingsbekÀmpfungskampagne zu starten.

Zudem hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verschĂ€rft. Immer mehr zumeist junge Leute haben die Insel in den letzten Jahren in Richtung Hauptstadt Praia oder Ausland verlassen und es stehen immer weniger ArbeitskrĂ€fte fĂŒr die Landwirtschaft zur VerfĂŒgung. Das hat zu einer deutlichen Erhöhung der TagessĂ€tze gefĂŒhrt. Waren es im letzten Jahr noch 1500 escudos [ca. 13,50 Euro], so mĂŒssen in diesem Jahr schon bis zu 2000 escudos [ca. 18,00 Euro] fĂŒr einen Landarbeiter pro Tag gezahlt werden und in manchen Gegenden ist es sehr schwierig, ĂŒberhaupt jemanden zu finden. FĂŒr viele Familien auf dem Lande gibt es nur noch den Ausweg, ProduktionsflĂ€chen still zu legen und nur so viel FlĂ€che zu bewirtschaften, wie sie mit eigenen Mitteln bewĂ€ltigen können.

Hinzu kommt, dass die Zuwendungen, die die Emigranten im Ausland an ihre Familienangehörigen auf den Kapverden leisten, aufgrund der Inflation immer mehr an Kaufkraft verlieren. Zunehmend mehr Familien entscheiden sich deshalb, die Landwirtschaft komplett aufzugeben und in die Stadt zu ziehen oder das Land gleich ganz zu verlassen.

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CV Interilhas lÀuft auch die Insel Fogo an

CV Interilhas ist ein 2019 gegrĂŒndetes Unternehmen, mit dem die kapverdische Regierung einen Konzessionsvertrag fĂŒr 20 Jahre geschlossen hat. Er umfasst den Seetransport von Passagieren und Fracht zwischen den kapverdischen Inseln. Wegen der erhöhten Nachfrage wird jetzt auch die Insel Fogo in den Fahrplan aufgenommen.

Ab dem 12. September verlÀsst die FÀhre Dona Tututa alle zwei Wochen mittwochs um 16:00 Uhr den Hafen von São Vicente mit dem Ziel São Nicolau. Danach geht es am selben Tag um 22:00 Uhr von São Nicolau weiter nach Santiago.

Am Donnerstag verlÀsst das Schiff Santiago um 10:00 Uhr in Richtung Fogo, wo es im Hafen Vale dos Cavaleiros anlegt und dann um 17:00 Uhr die Fahrt in Richtung São Vicente fortsetzt.

Im Jahr 2023 beförderte CV Interilhas 2,5 Millionen Passagiere, fast 1,5 Millionen Tonnen Fracht und mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge.

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Hin und her ist manchmal schwer

Aktuell ist die Hauptreisezeit fĂŒr die Besucher der Kapverden und natĂŒrlich auch fĂŒr Fogo. Wer seine Reise einschließlich aller InlandsflĂŒge und FĂ€hrverbindungen schon vor Monaten geplant hat oder von einer Reiseagentur gemanagt wird, kann damit rechnen, dass der Transport klappt. Aber auch hier gibt es UnwĂ€gbarkeiten, technische Probleme z.B., oder das Wetter.

In letzter Zeit fielen tagelang FlĂŒge aus, weil die SichtverhĂ€ltnisse wegen zu hoher Staubbelastung einen Flugbetrieb nicht zuließen. Und auch Schiffsverbindungen werden u.U. abgesagt, wenn der Seegang zu heftig und ein gefahrloses Be- und Entladen der Schiffe nicht mehr möglich ist.

Um fĂŒr solche Situationen gewappnet zu sein, ist es ratsam, die RĂŒckreise zum Abflugsort des internationalen Fluges so zu planen, dass man dort einen zeitlichen Puffer hat.

Gute Nerven und viel verfĂŒgbare Zeit brauchen die Menschen, die ihre Reise nicht in allen Details vorplanen und spontane Entscheidungen treffen wollen. Aktuell sind beispielsweise alle FlĂŒge von Fogo nach Praia bis weit in den MĂ€rz hinein ausgebucht. Dann bleibt nur das Ausweichen auf die Schiffe, die zwischen den Inseln verkehren.

Die Verbindung zwischen der Hauptstadt Praia und der Insel Fogo wird von 3 Schiffen mit einem festen Fahrplan hergestellt. Das ist zum einen die SchnellfĂ€hre Kriola der Reederei cvinterilhas.com mit 3 Fahrten pro Woche (Mo, Do, Sa), zum anderen die Schiffe Praia d’Aguada und Inter Ilhas der Reederei Polar. Sie verkehren 2-3 Mal pro Woche. Beide Reedereien sind mit einem BĂŒro in Praia vertreten, die Reederei Polar hat auch ein BĂŒro in SĂŁo Filipe am Platz vor dem Rathaus.

Online-Buchungen der Schiffe werden nicht angeboten oder funktionieren nicht. FĂŒr Tickets muss man in eines der BĂŒros gehen oder man nimmt z.B. mit dem ReisebĂŒro qualitur.cv in SĂŁo Filipe Kontakt auf und bestellt dort die gewĂŒnschten Fahrscheine.

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Bruma seca hat die Kapverden fest im Griff

Seit dem 24.1.24 herrscht bruma seca. Bei diesem WetterphÀnomen handelt es sich um feinsten Staub, der in der Sahara durch starke Winde aufgewirbelt wurde und mit dem Nord-Ost-Passat in den Bereich der Kapverden gelangt.

Die Sicht ist stark reduziert, die Sonne steht als mattweiße Scheibe am Himmel und das nationale meteorologische Institut hat eine offizielle Warnung vor schlechter LuftqualitĂ€t herausgegeben. Die Bevölkerung sollte das Haus möglichst nur mit einer Maske verlassen und wenn möglich den Aufenthalt im Freien vermeiden. Allerdings hĂ€lt sich in SĂŁo Filipe niemand an diese Empfehlung. Das geschĂ€ftige Leben in der Innenstadt verlĂ€uft tagsĂŒber wie an jedem normalen Werktag.

Massive Auswirkungen hat diese Wetterlage allerdings auf den Flugverkehr. Seit dem 25. Januar wurden die meisten InlandsflĂŒge gestrichen. Die ReiseplĂ€ne vieler Touristen Ă€ndern sich zwangslĂ€ufig und ganz besonders Ă€rgerlich ist es fĂŒr die, die einen internationalen Flug fest gebucht haben und nun nicht mehr zum Abflugsort kommen.

Eine konkrete Vorhersage, wie sich das Wetter in den nÀchsten Tagen entwickeln wird, macht das meteorologische Institut nicht. Es sei aber davon auszugehen, dass der bruma seca noch einige Tage anhalten wird.

Nachtrag am 28.1.2024: Auch an diesem Tag gehen noch keine FlĂŒge nach und von Fogo. Die Wetterlage hat sich aber gebessert und eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs ist fĂŒr morgen zu erwarten. Da es seit dem 25.1. keine FlĂŒge mehr gegeben hat, bleibt die spannende Frage, wie die Fluggesellschaft Bestfly diesen Überhang an Passagieren abarbeiten wird. Betroffene Passagiere werden von der Fluggesellschaft ĂŒber SonderflĂŒge ab 29.1. informiert.

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SchÀden von 1,0 Mio Euro

Am Ende letzter Woche hat die Stadtverwaltung von São Filipe die SchÀden beziffert, die durch die starken NiederschlÀge am 30. August und 6./7. September entstanden sind. Es handelt sich um 110 Mio escudos oder ca. 1 Mio Euros.

Die durch starke RegenfÀlle in kurzer Zeit verursachten Wassermassen flossen von den höher gelegenen Stadtteilen in Richtung historische Altstadt, Bila Baxo und Xaguate und von dort ins Meer.

Die Verbindung von Santa Filomena zum Platz Cruz de Passos war zeitweise unpassierbar. Im Stadtteil Xaguate stĂŒrzte eine Mauer ein und blockierte den Zugang zum Hafen Vale dos Cavaleiros.

Auch unterhalb des PresĂ­dio stĂŒrzte eine Mauer ein und Teile der gepflasterten Straße wurden weggespĂŒlt. Gleiches gilt fĂŒr die Strasse vom Stadtteil Bila Baxo zum Strand. Die vor ein paar Jahren eingebaute Regenableitung erwies sich als unterdimensioniert und konnte die Zerstörung der Straße nicht aufhalten.

Die Stadt SĂŁo Filipe verfĂŒgt ĂŒber keine Kanalisation, sodass das Regenwasser nur oberirdisch durch die Straßen der Stadt abfließen kann, was in den unteren Stadtteilen regelmĂ€ĂŸig zu großen Überschwemmungen und SchĂ€den fĂŒhrt.

Große SchĂ€den entstanden auch im Osten der Insel im Bezirk Santa Catarina mit dem Zentralort Cova Figueira und anderen Inselteilen sowie auf Brava. Nach der Besichtigung durch den zustĂ€ndigen Minister fĂŒr Infrastruktur wurde fĂŒr die Insel Fogo der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Reparaturarbeiten sind angelaufen.

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