Die größte Veranstaltung auf Fogo, das Stadtfest von São Filipe, fällt in diesem Jahr wegen der Corona Pandemie weitgehend aus. Einziger Programmpunkt ist die katholische Messe am 1. Mai, bei der die Stadtfahne geweiht wird. Und auch da ist die Teilnehmerzahl auf 10 Personen beschränkt. Etwas vergleichbares gab es in der mehr als hundertjährigen Geschichte dieses Festes noch nie.
Einzig der größte Pferdezüchter der Insel erschien am 27. April, dem Tag der traditionellen Pferderennen, mit 4 Pferden auf dem Hippodrom, um, wie er sagte, zu trainieren. Das sprach sich wie ein Lauffeuer herum und kurz darauf stellte sich auch eine größere Menschenmenge ein, um dem Spektakel zuzuschauen. Dadurch sah sich die Polizei genötigt, einzugreifen und diese Versammlung aufzulösen, weil sie den Vorschriften zur Vermeidung der Ausbreitung des Coronavirus zuwiderlief.
Überhaupt scheint die Bevölkerung von São Filipe von den neuen Verhaltens- und Umgangsregeln nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Seit der Ausnahmezustand am 27. April aufgehoben wurde und Geschäfte und öffentliche Einrichtungen wieder geöffnet sind, bieten die Strassen im Zentrum den gewohnten Anblick. An die von den Behörden immer wieder eingeforderten Abstandsregeln hält sich so gut wie niemand.
Ganz verwunderlich ist das nicht. Offenbar hat das Virus die Insel noch nicht erreicht. Es gibt lediglich 5 Verdachtsfälle, die sich vorsorglich in häuslicher Quarantäne aufhalten sollen, aber keine Symptome entwickelt haben. Die strikten Maßnahmen der Regierung, die jeden Personenverkehr zwischen den Inseln untersagt hat, haben die Ausbreitung des Virus offenbar deutlich ausgebremst.