Gesundheitsstation in der Chã das Caldeiras

Ab Januar 2020 soll es in der Chã das Caldeiras eine provisorische Gesundheitsstation geben, um den Bedarf der lokalen Bevölkerung und der zunehmenden Zahl der Touristen zu decken. Sie wird sich in Portela im Zentrum des Naturparks Fogo befinden, das von der Gemeinde Santa Catarina betrieben wird.

Das Gesundheitsministerium wird die Einrichtung und das notwendige Material zur Verfügung stellen und der österreichische Verein Nos ku Nhos garantiert das Gehalt des dort tätigen Mitarbeiters für maximal 3 Jahre.

Der Verein Nos ku Nhos hat bereits im Jahr 2011 eine Gesundheitsstation in der
Chã das Caldeiras finanziert, diese wurde aber bei dem Vulkanausbruch 2014 ein Opfer der Lavamassen.

In möglichst naher Zukunft soll dann ein Gesundheitszentrum zusammen mit einer Feuerwehrstation im Bereich Bangaeira errichtet werden, das das Provisorium ersetzen wird. Dieses Vorhaben ist allerdings von der Herstellung einer entsprechenden Strassenverbindung abhängig.

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Wildwasser und Luftwirbel

In den letzten Tagen gab es viel Wind und hohe Wellen, die z.B. im Badeort Salinas größere Schäden anrichteten. Auch der Fahrplan der Fähren auf der Dreiecksroute Santiago – Fogo – Brava wurde kräftig durcheinandergewirbelt. Hohe Wellen verhinderten mehrfach das Anlegen der Schiffe im Hafen Vale dos Cavaleiros und Passagiere mit dem Ziel Fogo mussten nach Brava umgeleitet werden.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Schnellfähre Kriola, die eigentlich auf dieser Route eingesetzt wird, derzeit mit einem Antriebsschaden in Mindelo auf der Insel São Vicente im Trockendock liegt und noch kein Zeitpunkt für die Wiederinbetriebnahme feststeht. Also muss improvisiert werden und entsprechend variabel sind die Fahrpläne. Eine Ersatzfähre aus Spanien befindet sich zwar schon in kapverdischen Gewässern, muss aber vor ihrem Einsatz noch eine Sicherheitsprüfung durchlaufen.

Auch die Flugverbindungen nach Fogo sind nicht gerade zuverlässig. Die Gesellschaft Binter bietet zwar täglich zwei Flüge nach Fogo an, aber nicht selten wird einer davon kurzfristig gestrichen. Es besteht der Verdacht, dass nicht ausgelastete Flüge einfach wieder aus dem Programm genommen und die Passagiere auf den nächsten Tag verteilt werden.

Allen Besuchern kann man nur raten, ihren Reiseplan nicht zu eng zu takten und Verzögerungen einzuplanen. Und wenn alles glatt läuft – um so besser.

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Tanz auf dem Vulkan

Regisseurin Maya Reichert und ihr Team haben 2014 auf Fogo einen Film gemacht und das Leben dreier Menschen portraitiert: zwei zugewanderte Europäer, die auf Fogo Wurzeln geschlagen haben und ein Einheimischer aus der Kraterhochebene Chã das Caldeiras.

Unversehens geriet dann am 23.11.2014 noch ein vierter Protagonist ins Zentrum der Aufmerksamkeit. An diesem Tag brach in den Morgenstunden der Vulkan Pico do Fogo aus und spie über 2 Monate lang Asche und Lava aus, die die beiden Orte Portela und Bangaeira und einen großen Teil der landwirtschaftlich genutzen Fläche unter sich begrub.

Ein einfühlsam beobachtender Blick in das Leben von drei Menschen, die ihren Schicksalsschlägen trotzten und ihr Leben auf einem aktiven Vulkan wagen. Mit beeindruckenden Bildern und schlichter Klarheit erzählt der Film von der Verletzlichkeit der Natur und der Menschen und vom Mut, das Leben in die eigene Hand zu nehmen.
(DOK.fest München / Morgane Remter)

Auf der website www.justanotherdayinparadise.de gibt es den aktuellen Trailer, die Daten der Kinotour, die im Oktober 2019 in Bayern gestartet ist und viele weitere Hintergrundinformationen.

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Neues Informationszentrum in der Chã das Caldeiras

Die Stadverwaltung von Santa Catarina hat am Montag den Auftrag für den Bau eines Informations-zentrums in der Chã das Caldeiras am Fuße des Vulkans Pico do Fogo erteilt. Eine ähnliche Einrichtung, deren Architektur weltweit Beachtung fand und prämiert wurde, ist 2013 schon einmal mit deutscher Unterstützung errichtet worden. Leider fiel sie kurz nach der Einweihung den Lavamassen der Eruption von 2014 zum Opfer.

Das neue Projekt besteht aus einem Informationsbereich, einem Büroraum und einem Mehrzweckraum, in dem Veranstaltungen, Schulungen und Foren durchgeführt werden können. Das Informationszentrum wird täglich geöffnet sein und dient auch als Sitz des Fremdenführerverbandes der Chã das Caldeiras.

Laut Bürgermeister Alberto Nunes sind die Kosten auf etwa 55 000 Euro veranschlagt. Sie werden getragen vom Tourismusverband, der Stadtverwaltung, der italienischen Nichtregierungsorganisation Cospe und dem Fremdenführerverband.

Es ist eine Bauzeit von drei Monaten vorgesehen und die Inbetriebnahme ist für Februar 2020 geplant. Alcindo Montrond, der Präsident des Fremdenführerverbandes, hofft, dass durch dieses Zentrum der Einsatz der Führer, die bislang auf eigene Faust arbeiten, besser koordiniert und organisiert werden wird und allgemein gültige Qualitätsstandards geschaffen werden.

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Der Strand Fonte Bila – wie lange noch?

Von Juni bis Oktober laichen die Meeresschildkröten an den Stränden von Fogo, allen voran der Strand „Fonte Bila“ unterhalb der Stadt São Filipe. Dort findet auch der hochproblematische Sandabbau für die Bauindustrie und den Strassenbau statt. Dieser wurde in den letzten Jahren während der Laichzeit der Schildkröten unterbrochen, um diesen Meerestieren die möglichst ungestörte Fortpflanzung zu ermöglichen. Nicht so in diesem Jahr.

Nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation Vito, die sich dem Schutz der Meeresschildkröten verschrieben hat, ist dieses von der Stadtverwaltung genehmigte Vorgehen illegal und steht im Widerspruch zu geltendem Recht. Die NGO Vito versucht, Druck auf die Stadtverwaltung, das Institut für Schifffahrt- und Hafenangelegenheiten und das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt auszuüben, um diese Praktiken zu beenden, bisher jedoch ohne Erfolg.

In der Bevölkerung wird dieses Thema kontrovers diskutiert. Einerseits wird anerkannt, dass der Schutz des Lebensraums der Schildkröten ein wichtiges Ziel ist, andererseits wird aber auch darauf hingewiesen, dass die Arbeit im Sandabbau für viele Familien die einzige Einnahmequelle ist und eine Unterbrechung von 4 Monaten für diese Familien eine existenzielle Bedrohung darstellt.

Von Anwohnern wird beobachtet, wie sich der Strand in den letzten 10 Jahren durch den Sandabbau deutlich verändert hat. Die Sandfläche hat sich erheblich verkleinert und die mit Steinen bedeckte Fläche vergrößert. Wenn der Sandabbau nicht gestoppt wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieser Strand, der sowohl von Einheimischen wie auch von Touristen viel genutzt wird, verschwunden sein wird. Damit würde dem Vorhaben, die touristische Infrastruktur von São Filipe zu verbessern und diesen Wirtschaftszweig zu fördern, ein schwerer Schlag versetzt.

Wie die NGO Vito ebenfalls mitteilt, hat der Bürgermeister von S. Filipe, Jorge Nogueira (MpD), auf der letzten Sitzung des Nationalen Netzwerks zum Schutz von Meeresschildkröten auf der Insel Fogo im April dieses Jahres versprochen, dass das Problem der Sandgewinnung kurzfristig durch die mechanische Produktion von Sand mit Gesteinsmühlen gelöst wird. Entsprechende Maßnahmen wurden aber bisher weder eingeleitet noch angekündigt.

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