Pico offiziell wieder zugänglich

São Filipe, 16.11.2015 – Die nationale Zivilschutzbehörde teilt heute mit, dass das seit dem 26. Mai bestehende Verbot, den Vulkan Pico do Fogo zu besteigen, mit sofortiger Wirkung aufgehoben wurde. Dies Verbot wurde aufgrund einer Empfehlung des Nationalen Instituts für Meteorologie und Geophysik ausgesprochen, da nach dem Vulkanausbruch vom 23. November 2014 von einer erhöhten Gefährdung auszugehen war.

Die Aufhebung des Verbots gilt für die nördliche Route von Portela zur Vulkanspitze, wo die geringsten Risiken bestehen. Weiterhin verboten sind Wanderungen von Portela in den Bereich des Pico Pequeno (Kleiner Pico). Dort wird das Gefährdungspotential wegen Steinschlaggefahr als erhöht eingeschätzt.

Mitglieder der Bergführervereinigung begrüßten die Aufhebung des Verbotes. Sie wiesen allerdings darauf hin, dass es in der Praxis nicht beachtet wurde, da viele Touristen den Wunsch geäußert hätten, den Pico do Fogo zu besteigen.

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… und so grün!

São Filipe, 19.10.2015 – Diese Agrarsaison wird aller Voraussicht nach Spitze. Nachdem es in der zweiten Augusthälfte mehrere Tage mit viel Niederschlag gab, hat es auch in der Folgezeit immer wieder geregnet. Der Boden ist noch immer gut durchfeuchtet und Bohnen, Mais, Erdnüsse und alle anderen Gemüse wachsen mit Volldampf.

Auf dem Markt gibt es jetzt die ersten frischen Bohnen und Mais aus bevorzugten Lagen und die Preise entwickeln sich allmählich wieder rückwärts. Der Mais aus der Region São Filipe wird in 2 – 3 Wochen erntereif sein. Auch größerer Schädlingsbefall ist bisher nicht registriert worden.

Die Viehzüchter blicken voll Vorfreude auf die üppigen Weiden, die jetzt schon mehr als einen Meter hoch stehen und im November abgeerntet werden. Viele beabsichtigen, ihre Herden wieder zu vergrößern.

Die ganze Insel bietet ein tropisches Bild. Die Hänge der Bordeira sind überall grün und auch Büsche und Bäume zeigen sich jetzt in voller Pracht. Das wird wohl auch noch bis zum Jahreswechsel so bleiben.

Nach dem Ernteausfall des letzten Jahres hat die Insel diese ertragreiche Saison auch bitter nötig. Ein weiteres Jahr ohne Regen hätte Fogo und ganz Cabo Verde in eine tiefe Rezession gestürzt und die positiven Entwicklungen der letzten Jahre in Hinblick auf die Armutsbekämpfung zunichte gemacht.

 Der Sonnenuntergang nach dem gestrigen Regen

 

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Wiederaufbau

Sao Filipe, 4.9.2015 (Inforpress) – Der Präsident der Kommission für den Wiederaufbau der Insel Fogo nach der Vulkankatastrophe, Antonio Nascimento, äußerte sich in der letzten Woche zum Stand der Dinge:

Der Hilfsfonds verfügt derzeit über 5,2 Mio. Euro. 3 Mio. Euro stammen aus der Kassse der EU. Ein weiterer erheblicher Teil ist dem Fonds durch die Erhöhung der kapverdischen Mehrwertsteuer um 0,5% zugeflossen. Von der Gesamtsumme wurden bisher 6,7% hauptsächlich für akute Hilfen ausgegeben. Die Renovierung der 1995 in Monte Grande und Achada Furna aus Anlaß der damaligen Vulkankatastrophe gebauten Häuser und der Aufbau einer neuen Winzerei sind aktuelle Großprojekte, die finanziert werden.

Der durch den Vulkanausbruch entstandene Gesamtschaden wird von den Vereinten Nationen auf 24,8 Mio. Euro geschätzt. Dabei sind Sekundärschäden wie z.B. die anhaltende Arbeitslosigkeit der betroffenen Bevölkerung nur sehr schwer in Zahlen zu fassen. Die Sachspenden, die in großem Umfang aus aller Welt eingetroffen sind, wurden in dieser Rechnung nicht berücksichtigt.

Gemeinsam mit den Vereinten Nationen wird auf diplomatischer Ebene daran gearbeitet, weitere Mittel für den Wiederaufbau zu mobilisieren.

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Fred auf Fogo

Die Gewässer  um Cabo Verde gelten zwar als Wiege der Hurricanes, aber einen ausgewachsenen tropischen Sturm hat das Land schon ewig nicht mehr erlebt. Gestern war es soweit. Der Hurricane Fred (Klasse 1) zog in der Nacht von Sonntag auf Montag über Cabo Verde hinweg und streifte auch Fogo.

Die Windgeschwindigkeiten reichten bis ca. 6o km/h und es gab beträchtlichen Niederschlag in kurzer Zeit. Die Strasse zum Strand von São Filipe wurde wie immer in solchen Situationen von den Wassermassen aufgerissen, da sich dort das Regenwasser aus den höher gelegenen Stadtteilen konzentriert. Weitere größere Schäden wurden aber bis jetzt nicht gemeldet.

Der Flugverkehr wurde am Montag eingestellt und auch die Schnellfähren Liberdadi und Kriola liefen nicht aus. Vielerorts wurden Strassen überspült und große Wassermengen rauschten die Ribeiras hinunter Richtung Atlantik, der jetzt in Inselnähe eine schmutzigbraune Farbe angenommen hat.

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Regen, Regen …

Lange hat’s gedauert und es waren schon Befürchtungen aufgekommen, dass die Niederschläge auch dieses Jahr wieder ausfallen könnten, aber nun hat es gestern auf der ganzen Insel Fogo kräftig geregnet, etwa 30 – 40 L/m², und in wenigen Tagen ist die Insel grün.

In den letzten Wochen wurde im Landesinnern bereits auf diesen Tag hingearbeitet. An allen geeigneten Stellen wurden mit der Hacke Löcher vorbereitet, um die Saat aufzunehmen und nun war es soweit: der Boden ist feucht und Mais- und Bohnensaat wurde eingelegt und mit Erde bedeckt. Auch auf den Flächen, die für Erdnüsse vorbereitet worden waren, wurde ausgesäht.

Die Erleichterung der Bevölkerung ist riesig, denn noch ein Jahr ohne Regen würde die gesamte Wirtschaft des Landes in eine gewaltige Krise stürzen. Schon der Ernteausfall des letzten Jahres hatte viele Familien, die keine Rücklagen haben und auch keine Verwandten in Übersee, in Existenznöte gebracht.

Ohne Regen hat man nichts, das man auf dem Markt verkaufen könnte. Ohne Regen verknappt sich das Angebot an Lebensmitteln und alles wird teurer. Ohne Regen sind die Zisternen leer und es muss Wasser gekauft werden. Ohne Regen gibt es keine Vorräte und alle Lebensmittel müssen gekauft werden, aber wovon? Ohne Regen fehlt Futter für die Kühe und Ziegen, die in vielen Fällen notgeschlachtet werden müssen. Ohne Regen fehlt Geld im Wirtschaftskreislauf und das merken nicht nur die Familien, sondern auch die Handwerker an fehlenden Aufträgen, die Händler an Umsatzrückgängen, die Busfahrer an weniger Kunden etc. Kurzum, ohne Regen breitet sich eine allgemeine Lähmung aus.

Noch kann aber keine Entwarnung gegeben werden, denn der Niederschlag reicht nicht aus, um den Mais zur Reife zu bringen. Mehr Regen in den nächsten Wochen ist erforderlich, aber der Anfang ist gut und die Hoffnung groß.

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