Spendenaktion “Hilfe für evakuierte Kinder” von Fogos Kinder e.V.
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Sao Filipe, 8.12.2014 (Inforpress)
> Auf Regierungs- und Gemeindeebene wird laut darüber nachgedacht, die evakuierten Familien aus nationalen und internationalen Mitteln zu entschädigen und möglicherweise eine neue Siedlung außerhalb der Chã das Caldeiras zu errichten. Diese sollte in der Nähe des Kratereingangs liegen, um Erwerbstätigkeit in der Chã das Caldeiras im Bereich Landwirtschaft, Viehzucht und Tourismus zu ermöglichen.
> Kurz nach dem letzten Ausbruch im Jahre 1995 wurden in Achada Furna und Monte Grande insgesamt 110 Häuser mit deutscher Finanzierung gebaut, um sie den damals evakuierten Familien zur Verfügung zu stellen. Diese Häuser wurden in vielen Fällen jedoch nicht genutzt, weil die Familien wieder in den Krater zurückzogen. Sie sind überwiegend in einem schlechten Zustand und verfügen weder über Wasser noch Elektrizität oder sanitäre Anlagen, könnten aber wiederhergestellt werden. Die Kosten dafür belaufen sich lt. Auskunft des Architekten Manuel Barradas auf etwa 9000,00 Euro pro Haus.
> Die Lava hat Bangaeira durchquert und einige höher gelegene Häuser verschont. Sie bewegt sich derzeit auf einer Breite von ca 300 Metern auf Monte Velha bzw. den Ort Fernão Gomes zu.
> Nuno Oliveira, Mitarbeiter des Zivilschutzes, erklärt, dass ein Ausfluß der Lava hinunter zum Meer nicht ausgeschlossen werden könne. Dann seien auch alle Ortschaften im Nordosten der Insel prinzipiell bedroht. Welchen konkreten Weg die Lava in diesem Fall nehmen würde, sei nicht vorhersagbar.
> Die Behörden weisen noch einmal darauf hin, dass das Wasser in den privaten Zisternen im Osten und Norden der Insel durch toxische Stoffe der Vulkanasche verunreinigt ist und weder von Mensch noch Tier getrunken werden sollte.
> Die Integration der 70 Kinder der Auffangstation Mosteiros in die örtliche Grundschule läßt sich ohne größere Probleme durchführen, da sich dort auch 2 Lehrer aus der Chã das Caldeiras aufhalten. Aus den beiden anderen Auffangstationen liegen dazu noch keine Meldungen vor.
> Nach Einschätzung des Lehrers Valdemar Alves haben sich die meisten Kinder nach einer Phase der Desorientierung gut an die neue Situation angepasst.
> Am gestrigen Sonntag waren viele Bewohner besonders des Ortes Bangaeira noch einmal in die Chã das Caldeiras zurückgekehrt, um zurückgelassene Dinge zu retten. Sie konnten jedoch nur die Zerstörung ihres Ortes durch die Lava vom höher gelegenen Monte Amarelo aus beobachten. Um 15.00 Uhr machten sie sich wieder auf den Rückweg nach Achada Furna. Laut Reporter Jaime Rodrigues hatte dieser Rückweg den Charakter eines Leichenzuges.
> Seit dem Jahr 1500 ist der Vulkan 27 Mal ausgebrochen, 11 Mal hat sich die Lava in die Chã das Caldeiras ergossen. Drei Ausbrüche fanden in der Zeit der Besiedlung der Chã das Caldeiras seit etwa 1915 statt: 1951, 1995 und 2014