Sao Filipe, 3. 12. 2012 (Asemana online) – Die Straßenhändler haben die Straßen und Alleen der Stadt São Filipe auf Fogo in Beschlag genommen. Die Stadt ist voll von farbiger Kleidung, Obst und Gemüse, Lebensmittel und anderen Waren. Kaufen und Verkaufen ist jetzt aber zu einem Problem für Fußgänger und Autofahrer geworden. Und das Chaos wächst mit jedem Tag besonders jetzt, wo sich die Weihnachtszeit nähert. Die Straßenhändler belagern die Gehwege und Parkplätze auf beiden Strassenseiten und stören sowohl die Fussgänger, als auch die Autofahrer.
A Semana Online sprach mit einigen Händlerinnen, die sich dort immer aufhalten, um das tägliche Brot für ihre Familien zu verdienen. Deolinda „Nunuca“ Lopes, 60, ist eine davon. Sie sagt, „ich stehe am frühen Morgen auf und komme direkt hierher vor die Apotheke. Seit vier Jahren verkaufe ich Kleider und Schuhe auf dieser Straße.“
Auf die Frage nach den Gefahren, sich direkt neben der Straße aufzuhalten, antwortet sie, dass die Verkäufer in ständiger Bedrohung lebten, aber „es gibt andere Dinge, die wichtiger sind.“ Was das Ordnungsamt der Stadt betrifft, so erzählt sie, dass die Ordnungshüter bereits auf die Strassenverkäufer aufmerksam geworden sind, aber auch das brächte sie nicht von ihrer Arbeit ab: „Ich verdiene hier den Lebensunterhalt für meine Familie und habe keine anderen Möglichkeiten „, beklagt sie.
Es war schon Mittag und Nunuca hatte erst 200 escudos eingenommen. Deshalb reichen die täglichen Umsätze nicht aus, um Gebühren an die Stadtverwaltung zu zahlen.
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Die fliegenden Händler ziehen es vor, ihre Produkte auf den Straßen und öffentlichen Plätzen anzubieten und nicht in einer Boutique oder mit einem Verkaufsstand auf dem städtischen Markt. „So können wir die Kunden leichter erreichen. Besonders am Morgen ist die Nachfrage am größten, weil mehr Menschen in der Stadt sind“. Am meisten nachgefragt werden Produkte wie Hemden, Hosen und Blusen.
In den Straßen gibt es auch eine erhöhte Zahl von Einwanderen von der afrikanischen Küste, die Mobiltelefone und andere Geräte verkaufen.
Auf dem städtischen Markt von Sao Filipe, beschuldigen die Händler die Stadtverwaltung, das Problem der fliegenden Händler, das für sie inakzeptabel ist, nicht zu lösen. Für viele ist es unverständlich, dass die örtlichen Behörden ihre Kontrollbefugnis nicht ausüben, um die fliegenden Händler in der „Stadt der Sobrados“ zu kontrollieren, die als die sauberste Stadt der Kapverden angesehen wird.
„Wir Markthändler erleiden durch den illegalen Verkauf auf den Straßen Verluste. Wir zahlen hier Steuern, aber die da draußen bezahlen nichts und verkaufen viel mehr als wir. Die Stadtverwaltung muss Maßnahmen ergreifen, sonst gehen wir alle auf die Straße,“ droht einer der Anbieter.
Trotz mehrerer Versuche war es bis zum Redaktionsschluß nicht möglich, eine Stellungnahme von der Gemeinde São Filipe dazu zu erhalten, in welcher Weise sie den Straßenhandel in der Stadt kontrollieren will.