São Filipe, 16. 10. 2012 (A Semana) – Das Institut für Meeres- und Hafenangelegenheiten (IMP) übernimmt die Leitung des Sandabbaus an den Stränden von São Filipe. Diese Entscheidung wurde durch den Bürgermeister von São Filipe, Luis Pires, bei einem Treffen am Montag mit den Bürgermeistern der anderen Landkreise, Vertretern der Transportfirmen, der IMP und der Umweltdirektion mitgeteilt. Das Treffen zielte darauf ab, das Problem der Sandgewinnung auf der Insel zu untersuchen.
Luís Pires ist der Ansicht, dass „die Stadtverwaltung ihre Befugnisse überschritten hat, Gelder eingenommen hat, die nicht der Gemeinde zustehen und sie nicht an die IMP weitergegeben hat.“ Der Bürgermeister betonte jedoch, dass die Stadtverwaltung bereits Verhandlungen mit dem IMP mit dem Ziel aufgenommen hat, dass die bestehenden Schulden erlassen werden.
Sowohl Luis Pires wie auch die anderen Bürgermeister der Insel Fogo, Fernandinho Teixeira und Aqueleu Amado, und auch der Vertreter der Generaldirektion für Umwelt, Alexandre-Nevsky-Rodrigues, sind der Ansicht, dass die Einnahmen aus dem Sandabbau in Umweltmassnahmen und die Wiederherstellung des Strandes und der Zufahrt investiert werden sollten.
Im Hinblick auf die Sandgewinnung sprachen sich diese Institutionen für einen etappenweisen und kontrollierten Abbau aus, ohne die ökologische Nachhaltigkeit aus den Augen zu verlieren. Alle Behörden halten den Import von Sand für die nachhaltigste Lösung, nicht zuletzt deshalb, weil es ein für alle Mal das Problem der Versorgung der Bauwirtschaft von Fogo mit Sand lösen würde. Während des Treffens wurde ein Ausschuss zur Koordinierung des Sandabbaus an den Stränden Fogos gegründet.
Aber bis dahin, so der Delegierte des IMP, werden die Strände zwischen Fonti Bila und Praia Nossa Senhora für die Sandgewinnung weiterhin genutzt. Rocha sagte noch, das IMP werde eine Abgabenverordnung in Kraft setzen, nach der jeweils 1100 Escudos pro fünf Kubikmeter Sand berechnet werden. Dieser Wert ist niedriger, als der Betrag, den die Stadtverwaltung in den letzten Jahren erhoben hat.
Ein Sandimport z.B. per Frachter aus Mauretanien wurde schon vor einiger Zeit auf nationaler Ebene diskutiert, meines Wissens aber nicht weiter verfolgt, weil niemand die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken tragen wollte. Und jetzt Fogo im Alleingang!? Das wird nie was!
Es gäbe auch noch andere Möglichkeiten: Sand in den Ribeiras abbauen oder eine Sandmühle installieren, wie sie z.B. auch im Strassenbau verwendet wird. Das hätte auch noch den Vorteil, dass der Sand nicht mehr versalzt wäre, die Wände würden nicht mehr ausblühen und der Stahlbeton würde nicht mehr so schnell wegen Korrosion aufbrechen. Aber natürlich würde dann der Kubikmeterpreis steigen und die Politik traut sich nicht, das der Bauindustrie zuzumuten.
Und das ein intakter Strand auch eine Bedeutung als Naherholungsgebiet für Mitbürger, als Touristenattraktion und als Laichplatz für Schildkröten hat, scheint ebenfalls gegenüber den Interessen der Bauwirtschaft zweitrangig.