Der Strand ist weg …

… zumindest im Moment.

In den letzten Tagen gab es eine ziemlich hohe DĂŒnung, die sehr viel Sand vom Strand abgetragen hat. Die Wellen kamen dem Kliff immer nĂ€her und erreichten es schließlich. Steine wurden freigelegt, die zuvor nicht sichtbar waren und der Strand, der vor einer Woche noch 30 bis 50 m breit war reduzierte sich praktisch auf Null. Schade fĂŒr die Jungs, die dort jeden Tag ab 17:00 Uhr Fußball gespielt haben und die Schildkröten, die dort ihre Eier ablegen wollen.

In den letzten Jahren wurde die vorhandene Sandmenge durch exzessiven Abbau drastisch reduziert. Schon 2019 warnten Umweltaktivisten davor, dass diese Praktiken langfristig massive Folgen haben könnten. Der Einfluß der Baulobby, die auf diese Art der billigen Sandbeschaffung nicht verzichten wollte, war aber natĂŒrlich grĂ¶ĂŸer.

Es gibt Stimmen, die beschwichtigen und sagen, dass der Strand schon zurĂŒck kommen wird, wenn sich die WindverhĂ€ltnisse Ă€ndern. Hoffen wir mal das Beste.

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Die Stadtverwaltung gibt Gas

Schon seit lĂ€ngerem gibt es im historischen Zentrum von SĂŁo Filipe große Straßenbaustellen. Das historische Kopfsteinpflaster wird herausgerissen und durch neues ersetzt, wobei großer Wert auf die symmetrische Ausrichtung der neuen quadratischen Steine gelegt wird. Offenbar sollen alle Straßen neu gepflastert werden und mehr als die HĂ€lfte ist schon geschafft. Ein Mammutprojekt, ĂŒber dessen Sinnhaftigkeit in der Bevölkerung kontrovers diskutiert wird angesichts der Überlegung, was man mit dem investierten Geld sonst alles hĂ€tte machen können. Und an manchen, besonders strapazierten Stellen beginnen sich einzelne Steine bereits wieder aus dem Verbund zu lösen.

Schon in vollem Gange ist die Umgestaltung des Platzes „Cruz de Passos“ in der NĂ€he der Pizzeria Adriano, wo eine begrĂŒnte FußgĂ€ngerzone und neue GewerbeflĂ€chen entstehen sollen. Und auch auf Alto SĂŁo Pedro vor dem Gasthaus Melissa (frĂŒher Pipis Bar), dem Hotel Savana und dem Colonial Guesthouse haben schon Arbeiten begonnen. Dort soll ebenfalls eine FußgĂ€ngerzone entstehen.

Geplant ist darĂŒber hinaus, eine Reihe von stĂ€dtischen Liegenschaften zu verpachten mit der Auflage, dass die PĂ€chter dort eine Infrastruktur errichten, die sich positiv auf die wirtschaftliche und vor allem touristische Entwicklung von SĂŁo Filipe auswirkt. Dazu gehören einige FlĂ€chen rund um den Platz „Presidio“ und den historischen Friedhof.

Ein Anfang ist schon gemacht: Der Inhaber des Hotels und Restaurants Seafood hat die Konzession fĂŒr die Nutzung des angrenzenden GelĂ€ndes erhalten mit der Auflage, dort ein Schwimmbad zu errichten und zu betreiben.

Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, SĂŁo Filipe fĂŒr Touristen und Bevölkerung attraktiver zu machen und so die Wirtschaftskraft der ganzen Region zu stĂ€rken.

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Vielleicht ja diesmal

Die Hoffnung stirbt ja wohl zuletzt, aber manchmal lebt sie auch weiter und geht in ErfĂŒllung. Gibt es in dieser Landwirtschaftssaison genĂŒgend Niederschlag fĂŒr eine gute Ernte? Es sieht danach aus. Über den Kapverden dreht sich gerade ein Tiefdruckgebiet mit einigem Niederschlag im GepĂ€ck, dem alle entgegenfiebern. Vielleicht bekommt ja auch Fogo genĂŒgend ab und Mais und Bohnen kommen bis zur Erntereife.

Schon vor einiger Zeit hatte es geregnet und der Mais war gut aufgelaufen. Es fehlte noch die zweite Niederschlagsrunde und die scheint jetzt eingelÀutet worden zu sein. Bei Ventusky kann man dies sehr schön verfolgen.

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Wie man Covid 19 einfach abschafft

ZunĂ€chst zu den Fakten: Die Impfquote stagniert auf den Kapverden schon seit Monaten und liegt bei etwa 63% (1 x geimpft) bzw 55% (2 x geimpft). D.h. neue Impfungen finden praktisch nicht mehr statt. Offiziell bestĂ€tigt sind 2 TodesfĂ€lle im Zusammenhang mit Covid 19 in den letzten 4 Monaten – in sehr geringer Wert. Und Corona scheint sich aus dem Bewusstsein der Bevölkerung allmĂ€hlich zu verabschieden.

Seit Anfang Juni steigen die offiziell bestĂ€tigten Fallzahlen allerdings wieder an. Waren es im Mai noch landesweit 2-3 neue FĂ€lle tĂ€glich, erhöhte sich dieser Wert im Verlauf des Juni bis auf ca. 200 neue FĂ€lle pro Tag. Immer noch weit entfernt von den Januarwerten, als die Zahl der tĂ€glich neu registrierten FĂ€lle auf ĂŒber 1000 gestiegen war, aber ein Hinweis darauf, dass die Corona-Epidemie gerade wieder aufflammt.

Parallel dazu gibt es viele Berichte ĂŒber Erkrankungen in der Bevölkerung, die
medizinisch nicht untersucht werden, deren Symptome aber denen einer Coronaerkrankung sehr Ă€hnlich sind. LandlĂ€ufig wird diese Erkrankung als „Virose“ bezeichnet. Sie gilt als eine neue Form der Grippe, die keine Ă€rztliche Behandlung erfordert, solange keine lebensbedrohliche Situation eintritt. Auch ein (kostenpflichtiger) Test auf das Coronavirus ist entbehrlich, weil man ja Virose hat. Und die mit Covid 19 verbundenen Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln sind dann ebenfalls ĂŒberflĂŒssig.

Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei dieser „Virose“ tatsĂ€chlich um Covid 19 handelt, was aber durch diese Umbenennung und den Verzicht auf Coronatests nicht mehr festgestellt wird. Das wĂ€re dann die perfekte Grundlage fĂŒr eine neue Welle der Corona-Epidemie auf den Kapverden.

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Die Lage spitzt sich zu

Über die sich stetig verschlechternde Situation fĂŒr große Teile der kapverdischen Bevölkerung haben wir ja schon im Februar in dem Beitrag Regierung ruft den Katastrophenfall aus berichtet.

Momentan beschleunigt sich diese Entwicklung besonders im Umland der grĂ¶ĂŸeren StĂ€dte, wo die rasant steigende Teuerungsrate die Verarmung vieler Familien vorantreibt. Die Anzahl der aus alten Blechen und plattgewalzten ÖlfĂ€ssern errichteten HĂŒtten hat z.B. im Umfeld von Mindelo auf der Insel SĂŁo Vicente in letzter Zeit stark zugenommen. Hier leben die Menschen, die wegen der seit vier Jahren anhaltenden DĂŒrre vom Land in die StadtnĂ€he geflohen sind oder die auf Grund von Arbeitslosigkeit die Wohnungsmieten in der Stadt nicht mehr bezahlen können.

Die Preise fĂŒr Energie und Grundnahrungsmittel sind in den letzten Monaten enorm gestiegen, Diesel um mehr als 50 %. Allein durch die erhöhten Transportkosten verteuert sich so ziemlich alles. Die Familien, die schon vor der aktuellen Krise den Escudo drei Mal umdrehen mussten, bevor sie ihn ausgegeben haben, besitzen jetzt keine Escudos mehr, die sie noch umdrehen könnten.

Kleine GeschĂ€fte schließen reihenweise mangels Umsatz, Bauvorhaben werden verschoben oder sind wegen der stark gestiegenen Materialkosten nicht mehr durchfĂŒhrbar und viele Baustellen sind verwaist. Entsprechend angestiegen ist die Arbeitslosigkeit, besonders im Niedriglohnsektor. Dieser wirtschaftliche Einbruch hat natĂŒrlich große Löcher in die Staatskasse gerissen und die öffentliche Verwaltung verfĂŒgt nur ĂŒber sehr geringe Möglichkeiten, auch nur den Familien zu helfen, die weit unter der Armutsgrenze leben.

Die Nachfrage von Familien nach UnterstĂŒtzung in Form von Grundnahrungsmitteln ist sprunghaft angestiegen. Das berichtet die Frauenvereinigung OMCV sowohl von der Insel SĂŁo Vicente wie von Fogo und auch die Hilfsorganisation Dorcas der Adventistengemeinde und die Behindertenhilfe ADEF in Mindelo machen diese Erfahrung. Die Mittel dieser Organisationen sind jedoch ebenfalls sehr begrenzt, weil die Sponsoren ausfallen. Sie können nur einen Bruchteil der Hilfe leisten, die eigentlich dringend notwendig wĂ€re.

Und zu allem Überfluss gibt es auch noch die Trittbrettfahrer, die sich an der derzeitigen Krise eine goldene Nase verdienen. Wie Fatima Balbina, die Leiterin der OMCV auf SĂŁo Vicente, berichtet, wurden die Preise von Grundnahrungsmitteln mit Hinweis auf den Krieg in der Ukraine um bis zu 50 % erhöht, obwohl sich die Einkaufspreise des Großhandels nur um 10 – 20 % verteuert haben. Und haltbare Lebensmittel werden im Lager zurĂŒckgehalten, um das Angebot zu verknappen und die Preise weiter in die Höhe zu treiben.

Der deutsche Verein “Fogos Kinder e.V.” arbeitet seit vielen Jahren mit den hier genannten Hilfsorganisationen zusammen und unterstĂŒtzt deren Arbeit mit Lebensmittel- und Materialspenden, die von diesen Organisationen dann an bedĂŒrftige Familien verteilt werden.

Sie können diese notleidenden Familien unterstĂŒtzen, indem Sie eine Spende mit dem Verwendungszweck „Familienhilfe CV“ an den Verein Fogos Kinder ĂŒberweisen, die dann in vollem Umfang fĂŒr Lebensmittelhilfen auf den Inseln Fogo und SĂŁo Vicente eingesetzt wird.

Spendenkonto:

Fogos Kinder e.V. bei Nord-Ostsee Sparkasse
IBAN DE64217500000186083093
BIC NOLADE21NOS

Der Verein “Fogos Kinder“ ist als gemeinnĂŒtzig vom Finanzamt anerkannt und stellt Ihnen eine Spendenbescheinigung aus. Persönlicher Kontakt zum Verein via fogos-kinder@gmx.de

P.s. FĂŒr die Spendenbescheinigung benötige ich die email-Adresse und am besten auch die Postanschrift.

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