Wasser ist zwar nicht knapp …

São Filipe, 17.4. und 23.4.2015

… aber es ist nicht da, wo es gebraucht wird.

Seit mehr als einem Monat werden die ländlichen und besonders die höher gelegenen Bereiche der Insel Fogo nur noch sehr sporadisch mit Wasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz versorgt. Grund dafür sind Probleme bei der Stromversorgung, die offenbar nur sehr schwer in den Griff zu bekommen sind. Und ohne Elektrizität kann das Wasser nicht an die Oberfläche und dann in die hochgelegenen Zisternen gepumpt werden.

Die Abhängigkeit der Bevölkerung von der öffentlichen Wasserversorgung ist jedoch gerade in diesem Jahr besonders groß, denn die privaten Zisternen sind leer auf Grund des ausgebliebenen Regens in 2014.

Immer häufiger sieht man Frauen, Kinder und Esel das kostbare Nass in allen denkbaren Gefäßen oft über große Distanzen von den Zapfstellen, die noch in Betrieb sind, nach Hause transportieren.

Die Äußerungen der Verantwortlichen der Wassergesellschaft Aguabrava und der Elektrizitätsgesellschaft Electra sind eher vage, ein konkreter Zeitpunkt für die Lösung des Problems wird nicht genannt.

Und dann kommt ja auch noch vom 24.4. bis 1.5.2015 das Stadtfest von São Filipe und die festas da bandeira. Alle Hotels sind ausgebucht, São Filipe quillt über vor Besuchern und es muss mit einem drastischen Anstieg des Strom- und Wasserverbrauchs gerechnet werden. Aguabrava und Electra haben versprochen, alles zu unternehmen, um Engpässe während der Feierlichkeiten zu vermeiden, Aguabrava will verstärkt eigene Generatoren für die Energieversorgung der Pumpen einsetzen. Es scheint allerdings naheliegend, dass dies zu Lasten der Bevölkerung im Hinterland gehen wird. Dazu eine Frau aus Cabeça do Monte sarkastisch: „Weniger als nichts können sie ja nicht liefern.“

Nachtrag am 23.4.2015:

Inforpress meldet, dass drei Tonnen Fisch, die für die Versorgung der durch den Vulkanausbruch Vertriebenen vorgesehen waren, vernichtet und vergraben wurden. Aufgrund der häufigen und lang andauernden Stromausfälle war der Fisch, der in einem Kühlraum des Ministeriums für Landwirtschaft gelagert wurde, verdorben und selbst als Schweinefutter nicht mehr zu gebrauchen.

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