Zunächst zu den Fakten: Die Impfquote stagniert auf den Kapverden schon seit Monaten und liegt bei etwa 63% (1 x geimpft) bzw 55% (2 x geimpft). D.h. neue Impfungen finden praktisch nicht mehr statt. Offiziell bestätigt sind 2 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19 in den letzten 4 Monaten – in sehr geringer Wert. Und Corona scheint sich aus dem Bewusstsein der Bevölkerung allmählich zu verabschieden.
Seit Anfang Juni steigen die offiziell bestätigten Fallzahlen allerdings wieder an. Waren es im Mai noch landesweit 2-3 neue Fälle täglich, erhöhte sich dieser Wert im Verlauf des Juni bis auf ca. 200 neue Fälle pro Tag. Immer noch weit entfernt von den Januarwerten, als die Zahl der täglich neu registrierten Fälle auf über 1000 gestiegen war, aber ein Hinweis darauf, dass die Corona-Epidemie gerade wieder aufflammt.
Parallel dazu gibt es viele Berichte über Erkrankungen in der Bevölkerung, die
medizinisch nicht untersucht werden, deren Symptome aber denen einer Coronaerkrankung sehr ähnlich sind. Landläufig wird diese Erkrankung als „Virose“ bezeichnet. Sie gilt als eine neue Form der Grippe, die keine ärztliche Behandlung erfordert, solange keine lebensbedrohliche Situation eintritt. Auch ein (kostenpflichtiger) Test auf das Coronavirus ist entbehrlich, weil man ja Virose hat. Und die mit Covid 19 verbundenen Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln sind dann ebenfalls überflüssig.
Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei dieser „Virose“ tatsächlich um Covid 19 handelt, was aber durch diese Umbenennung und den Verzicht auf Coronatests nicht mehr festgestellt wird. Das wäre dann die perfekte Grundlage für eine neue Welle der Corona-Epidemie auf den Kapverden.