Die Wassererkundungsbohrungen in der Cha das Caldeiras sind auf gutem Weg

Sao Filipe, 9. 5. 2012 (A Semana) – Die Arbeiten zur Erkundung des Grundwassers  für die Landwirtschaft und die Versorgung der lokalen Bevölkerung in der Cha das Caldeiras sind in vollem Gange, so ein Sprecher des zuständigen Unternehmens Mota Engil.

In der Cha das Caldeiras wird im Bereich Boca Fonte gebohrt, wo sich in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zwei Quellen befanden, die die Menschen der Region bis hin zur Stadt Sao Filipe versorgten. Studien zufolge soll das Wasser in 800 Meter Tiefe gefunden werden.

Bisher wurden bereits Bohrungen im Süden und Norden von Nossa Senhora do Socorro, in der Nähe von Monte Genebra und bei Ilhéu de Penae in der Ribeira de Benexa nahe dem Flughafen durchgeführt. Alle wiesen eine zufriedenstellende Wassermenge auf.

Das Projekt, das über eine Kreditlinie der portugiesischen Regierung finanziert wird, ist Teil des Programms zur Verbesserung der Verfügbarkeit von Wasserressourcen und der Wasserversorgung für die Landwirtschaft auf der Vulkaninsel.

Geplant sind elf Bohrungen auf der Insel Fogo, um sowohl Oberflächenwasser als auch Tiefenwasser zu erreichen. Ausserdem der Bau von Förderanlagen, Pumpsystemen, Zuleitungen, Wasserspeichern und ein Verteilungssystem von den Speichern bei Monte Genebra bis nach Patim de Cima, Patim de Baixo und Mãe Maria.

Die elf Bohrungen werden in Monte Genebra, As Hortas, Monte Tabor, Ribeira Ilhéu, Ponta Verde, Outra Banda, Achada Malva, Santo António Achada Grande und Chã das Caldeiras durchgeführt. An all diesen Orten wird auch die Infrastruktur zur Förderung, Weiterleitung und Speicherung des Wassers hergestellt.

Die Umsetzung dieses Projektes wird von grossen Hoffnungen der Landwirte der zentralen und südlichen Bereiche der Insel Fogo sowie der Orte Sao Filipe und Santa Catarina begleitet. Dies gilt ebenfalls für die Betreiber des Weinbauprojektes Maria Chaves, das im Durchschnitt täglich 200 Kubikmeter Wasser verbraucht.

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5 Antworten zu Die Wassererkundungsbohrungen in der Cha das Caldeiras sind auf gutem Weg

  1. Ede Hac sagt:

    Die einzig sinnvolle Loesung fuer Trinkwasser (als Lebensmittel fuer Menschen) scheint mir die Meerwasserentsalzung zu sein und zwar auf der Basis von Verdunstung mittels direkter Sonneneinstrahlung (Solarsysteme) – die Steuer- und Verteilungstechnik koennte mittels Fotovoltaik- bzw. Windenergie versorgt werden. Umkehrosmoseverfahren halte ich nicht fuer sinnvoll, da laufende Folgekosten durch teuren Filteraustausch anfallen, also Abhaengigkeit von Lieferanten aus dem Ausland.
    Solarsysteme zur Trinkwasserversorgung von Familien kann man mit einfachen Mitteln selber bauen. Uebrigens, bei meinen Gespraechen mit Einheimischen auf Fogo hat mich sehr ueberrascht, dass zB Solaroefen nicht bekannt waren (habe eine Primitivversion Leuten in der Caldeirao gezeigt: kleines Loch in die quasi schwarze Vulkanerde buddeln, Suppentopf rein, klare Plastikfolie drueber und nach ca. einer Stunde war die Suppe fertig.
    Gruesse aus Portugal/Alentejo
    Edelbert
    PS: Ich habe den Verdacht, dass die „grosszuege“ Unterstuetzung der Wasserbohrungen durch Portugal dahin zielt, einigen Investoren eine neue, lukrative Einnahmequelle zu verschaffen, dh denen das Monopol der Wasserversorgung zu zuschustern.

  2. Wilfried sagt:

    Auf Lanzarote zeigen die dortigen Weinbauern eindrucksvoll, wie mit sehr wenig Wasser Wein kultiviert werden kann! Dort kommt „Picón“ zum Einsatz, d.h. die Weinstöcke sind von porösem Bimstein umgeben, welcher nachts in seinen vielen Poren den Tau einfängt und der dann von den Pflanzenwurzeln aufgenommen wird.
    Dies sollten sich die Projektverantwortlichen mal vor Ort auf Lanzarote ansehen und auf Fogo nachahmen – an vulkanischem Bims dürfte es ja wohl nicht mangeln.
    200 qm fossiles Wasser pro Tag erscheint mir jedenfalls unverantwortlich, wenn man keine Ahnung hat über das unterirdische Gesamtvorkommen an Wasser.

    • Mike sagt:

      das wird in der Chã das Caldeiras, dem Kraterbecken, auf 1700m mit Lavaschlacke gemacht. Die dortigen Weinbauern verbrauchen auch kein zusätzliches Wasser.
      Das Weinbauprojekt „Maria Chaves“ mit dem hohem Wasserverbrauch wird von dem italienischen Kapuzinerorden betrieben. Es ist vermutlich auf Grund einer politischen Gefälligkeit zustande gekommen, weil die Kapuziner lange Zeit ein Krankenhaus auf Fogo betrieben haben, das für die Bevölkerung sehr hilfreich war.

  3. caecilia sagt:

    ja, guten wein gibts von so vielen orten der welt, und bis der wein von so tief unten auf fogo eine ökonomisch gescheite qualität erreichen kann, werden wohl noch einige jahre ins land gehen müssen.
    wassser an den tag bringen scheint mir auf fogo nur sinnvoll insofern, als er dem lebenserhalt der einheimischen menschen dient.
    aber die leute auf den osterinseln begriffen das ihrerzeit auch nicht.

  4. Mike sagt:

    Es gab tatsächlich mal eine Wasserleitung, die von der Chã das Caldeiras bis nach São Filipe führte. Nachdem die Quelle versiegt war, wurden die Leitungsrohre neuen Bestimmungen zugeführt: auf dem Weg von São Filipe in die Chã sieht man Terrassen und Balkone mit einer Brüstung aus dicken Eisenrohren.

    Dass Fogo über grosse unterirdische Wasservorräte verfügt, ist unbestritten. Aber ich glaube kaum, dass es verlässliche Erkenntnisse darüber gibt, wieviel Wasser man täglich entnehmen kann, ohne dass sich diese Vorräte erschöpfen. Unendlich ist diese Menge sicher nicht und ein sparsamer Umgang mit Wasser ist allemal sinnvoll – im Kleinen wie im Grossen.
    Dass die angestammten Bauern auch in den Trockengebieten von den Wasserreserven profitieren wollen und sollen, kann ich nachvollziehen, aber die politische Entscheidung für die Neuansiedlung eines Weinbauprojektes mit einem zusätzlichen Wasserverbrauch von 2oo Kubikmetern pro Tag nicht.

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