Jugendarbeitslosigkeit auf den Kapverden

Die Nachrichtenagentur Inforpress hat eine Umfrage unter Jugendlichen zum Thema Arbeitsplatzsuche durchgeführt, von denen sich die meisten sehr enttäuscht über die Realität des Arbeitsmarktes geäußert haben. Oft vergehen Jahre, bis ein Einstieg in das Arbeitsleben gelingt und ihre Reaktion reicht von Frustration über Verzweiflung bis hin zu Depressionen.

Oft hat eine Anstellung nichts mit Schulabschluß oder Kompetenz zu tun, sondern hängt von persönlichen Beziehungen ab. Man benötigt einen „Paten“, also jemanden mit Einfluß, der „Türen öffnet“. Vielfach werden offene Stellen an Kinder oder Neffen von Verwaltungs- oder Firmenangehörigen vergeben, bleiben also sozusagen in der Familie.

In vielen Fällen werden Stellenangebote auch nur veröffentlicht, um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen. Tatsächlich sind die Stellen schon längst vergeben, was der Bewerber aber nicht weiß. Er setzt Energie und Geld für die Bewerbung ein und erhält in den meisten Fällen noch nicht einmal eine Antwort oder Absage.

Meist hangelt man sich von Praktikum zu Praktikum, weil ein bezahltes Arbeitsverhältnis vage in Aussicht gestellt wird. Am Ende kommt eine Anstellung aber doch nicht zustande, z.B. mit der Begründung, dass Berufserfahrung fehlt. Und wenn man die 30-Jahre-Grenze überschritten hat, wird man oft mit der Begründung abgelehnt, dass man nun zu alt sei.

Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen hatte laut staatlichem Statistikamt im Jahr 2016 ihren Höhepunkt mit über 40%. Aktuell liegt sie bei 25%.

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Anm. des Autors: Die Arbeitslosenquote des staatlichen Statistikamtes erfasst nur die Jugendlichen, die auch arbeitssuchend gemeldet sind. Eine unbekannte, aber wahrscheinlich hohe Zahl von arbeitslosen Jugendlichen wird von der Statistik gar nicht erfasst. Deshalb liegen die tatsächlichen Quoten vermutlich deutlich höher.

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